CFD Risiko- und Money-Management

Da es sich bei CFDs um hochspekulative Instrumente mit hohem Risikopotenzial handelt, zählt das Risiko- und Money-Management zu den wichtigsten stategischen Grundpfeilern für ein erfolgreiches Trading. Im Bereich Risiko- und Money-Management gibt es die verschiedensten Ansätze. In erster Linie gilt es herauszufinden, welcher Ansatz am besten zum eigenen Handelsstil und zum Verfügung stehenden Trading-Kapital passt.

Die Zielsetzung des Risiko- und Money-Managements

Grundsätzliches Ziel des Risiko- und Money-Managaments ist es, das Handelskapital vor sehr hohen Verlusten sowie vor langen Verlustserien zu schützen. Sicherlich gibt es auch im Bereich Risiko- und Money-Managament kein allgemeingültiges Patentrezept, mit dem sämtliche Risiken eliminiert und verhindert werden können. Dennoch gibt es diverse Hilfsmittel, die dazu beitragen können, die Performance-Entwicklung des Handelskontos zu verbessern und Trading-Kapital zu erhalten.

Das maximale Risiko pro Position als zentrales Element beim Risiko- und Money-Management

Das maximale Risiko pro Trade zählt im Rahmen des Risiko- und Money-Managements wohl zu den wichtigsten Faktoren, da es einen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Handelskapitals hat. Dieser wichtige Parameter sollte daher vor der Eröffnung einer Position niemals außer Acht gelassen werden. Das gilt sowohl für Positionen mit langfristiger als auch für Positionen mit mittelfristiger oder sehr kurzfristiger Haltedauer. Das maximale Risiko pro Trade kann auf verschiedene Art und Weise bestimmt werden, da die strategischen Ansätze in dieser Hinsicht vielfältig sind. Der Ansatz, mit dem das maximale Risiko pro Trade bestimmt wird, sollte jedoch auf jeden Fall zur Gesamtstrategie, zu den persönlichen Zielen sowie zur persönlichen finanziellen Situation passen. Zu den Parametern des maximalen Risikos pro Trade zählen die Positionsgröße sowie das Kurslevel, zu dem die Position im Verlustfall aufgelöst wird. Dieses Level kann zum Beispiel die Stop-Loss-Schwelle darstellen. In diesem Zusammenhang muss jedoch erwähnt werden, dass Positionen unter Umständen auch unterhalb der Schwelle, die via Stop-Loss-Order festgelegt wurde, aufgelöst werden können. Das kann zum Beispiel passieren, wenn der Eröffnungskurs eines Differenzkontrakts vom letzten Schlusskurs deutlich abweicht. Aus diesem Grund sollte immer ein Sicherheitspuffer in die Berechnung des maximalen Risikos miteinbezogen werden.

Ein Ansatz zur Bestimmung des maximalen Risikos pro Trade - das Fixed-Ratio-Modell

Ein vergleichsweise einfach strukturierter und häufig verwendeter Ansatz im Bereich Risiko- und Money-Management ist das Modell Fixed-Ratio. Beim Fixed-Ratio-Modell wird immer ein fester Prozentsatz vom Handelskonto, der vom Trader selbst bestimmt werden kann, als Risiko festgelegt. Das Modell hat den Vorteil, dass es bei Verlustserien das Risiko pro Trade vermindert wird und bei Gewinnserien von Trade zu Trade höher wird. Um das Modell konsequent anwenden zu können, sollte auch tatsächlich vor jedem Trade das Risiko neu bestimmt werden. Nur so kann eine Stabilisierung der Performance-Kurve erreicht werden. Das folgende Beispiel soll verdeutlichen, wie das Modell im Groben und Ganzen funktioniert.

Der Fixed-Money-Ansatz - ein Rechenbeispiel

Das Handelkapital auf einem CFD-Konto beträgt anfangs 1000 EUR. Der feste Prozentsatz, der das Risiko pro Trade bestimmt, beträgt im Rechenbeispiel 1,0 Prozent. Dementsprechend darf das Risiko, welches im Rahmen des ersten Trades eingegangen wird, maximal 10 EUR betragen. Der erste Trade im Rechenbeispiel endet leider in einem Verlust, was eine Reduzierung des Handelskapitals auf dem CFD-Konto zur Folge hat. Das Risiko des nächsten Trades darf jetzt nicht mehr 10 EUR, sondern nur noch 9,90 EUR ausmachen. Der nächste Trade im Rechenbeispiel landet jedoch in der glücklicherweise Gewinnzone, wodurch das Handelskapital auf dem CFD-Konto auf eine Summe von 1004 EUR ansteigt. Im Rahmen der nächsten Positionseröffnung muss natürlich wieder das Risiko neu bestimmt werden. Beim dritten Trade liegt das maximale Risiko also bei 10,04 EUR. Endet der nächste Trade wieder in der Gewinnzone, steigt das maximale Risiko weiter an. Fällt ein Verlust an, wird das maximale Risiko wieder reduziert. Ein großer Teil der CFD-Anbieter bietet seinen Kunden einen sogenannten Handelsrechner an. Dieser Handelsrechner ist entweder in die Handelssoftware integriert oder auf der Webpräsenz des Brokers zu finden. Mit einem Handelsrechner kann beispielsweise bestimmt werden, wie groß die Position bei einem bestimmten Stop-Loss-Level sein darf, sodass das maximale Risiko nicht überschritten weinen enormen Einfluss auf die Schwankungsbreite der Konto-Performance. Aus diesem Grund sollte vorab auf jeden Fall vorab simuliert werden, wie sich die Konto-Performance im Rahmen des anvisierten Prozentsatzes verhält, wenn eine längere Serie von Verlusten eintritt. Denn auch mit dem Fixed-Money-Modell kann bei einem zu hohen Prozentsatz, der das Risiko pro Trade bestimmt, das Handelskapital auf dem Konto schnell drastisch reduziert werden. Eine Verlustserie, die den maximalen Rückgang des Kontos darstellt, findet in der Trading-Fachsprache auch als maximaler Drawdown Bezeichnung.

Das Gewinnziel, das Stop-Loss-Level und die Trefferquote

Das Gewinnziel, das Stop-Loss-Level sowie die Trefferquote sollten in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Das Verhältnis zwischen dem potenziellen Gewinn und dem potenziellen Verlust wird im Börsenjargon auch Chance-Risiko-Verhältnis, kurz CRV, genannt. Ist der anvisierte Gewinn höher als der eventuelle Verlust, spricht man von einem hohen CRV. Im Gegenzug dazu spricht man von einem niedrigen CRV, wenn der potenzielle Verlust höher ist als der anvisierte Gewinn. Das bedeutet darüber hinaus, dass bei einem hohen CRV die Trefferquote nicht so hoch sein muss wie bei einem niedrigen CRV, um eine positive Performance auf dem CFD-Konto zu erzielen. Es ist also durchaus möglich, mit einer Trefferquote von unter 50 Prozent eine positive Performance zu erreichen.

Die Ermittlung eines geeignteten Stop-Loss-Levels

Die Wahl des Stop-Loss-Levels ist generell kein einfaches Unterfangen. Die Suche nach einem geeigneten Stop-Loss gestaltet sich in der Trading-Praxis nämlich oftmals schwieriger als die Suche nach Einstiegssignalen. Die Ermittlung eines geeignteten Stop-Loss-Levels ist aber ein wichtiger Schritt, da dieses Level letzten Endes einen großen Einfluss auf die maximale Größe der Position hat. Ein Ansatz zur Bestimmung des Stop-Loss-Levels ist es zum Beispiel, wenn die Volatilität des zugrunde liegenden Marktes in die Betrachtung mit einbezogen wird. Unter der Volatilität versteht man die Schwankungsbreite des Marktes in Bezug auf eine bestimmte Zeitperiode. Die Volatitiltät kann auf verschiedene Art und Weise bestimmt werden. Die meisten CFD-Plattformen warten ebenfalls mit Indikatoren auf, mit denen die Volatilität annäherungsweise bestimmt werden kann. Dazu zählt zum Beispiel der Indikator Average True Range, der in der Kurzform als ATR Bezeichnung findet. Der Indikator, der bereits in den Siebzigerjahren entwickelt wurde, kann auf verschiedenen Strategien basierend zum Einsatz kommen.

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Allgemeiner Risikohinweis: CFDs sind komplexe Finanzprodukte mit Hebelwirkung. Der Handel mit CFDs birgt ein hohes Risiko und ist daher nicht für jeden Anleger geeignet.
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